Hirn Herz Hand e.V.
Hirn Herz Hand e.V.
Im September 2015 haben sich Mitglieder von Hirn Herz Hand e.V. auf den Weg nach Griechenland gemacht, um im Dorf Agia Triada bei Karditsa im Südwesten Thessaliens die Folgen der Krise für lokale Bauern zumindest zeitweise zu mildern. In enger Absprache mit Bürgermeister und dem Pfarrer eines kleinen Ortes haben Sie zunächst festgestellt, bei welchen Familien im Ort die Bedürftigkeit am größten ist und danach in Gesprächen mit den Familien erfahren, was am dringendsten gebraucht wird.
Mit Mitteln des Vereins und in den Wochen zuvor zusätzlich privat gesammelten Spenden haben Sie danach über drei Wochen hinweg hauptsächlich Grundnahrungsmittel wie Brot, Mehl, Milchprodukte oder Olivenöl eingekauft und an bedürftige Familien weitergegeben. Die Lebensmittel haben Sie bewusst von lokalen und regionalen Händlern bezogen, um auch auf diesem Weg die Betriebe und Produzenten zu unterstützen.
Die Reaktionen der einbezogenen Familien auf die Lebensmittelpakete haben bei den Beteiligten einen tiefen Eindruck hinterlassen. Viele Familien waren einfach dankbar für die Unterstützung und für die Botschaft, die damit vermittelt wird: „Fremde denken an uns“. Andere wiederum wollten die Hilfe aus einer Mischung von Stolz und Scham heraus von diesen „Fremden“ nicht direkt annehmen. In diesen Fällen hat jeweils ein Dorfbewohner die Situation aufgelöst und die Pakete etwas später allein übergeben.
Bei der Verteilung der Lebensmittel waren viele Gespräche mit den betroffenen Familien möglich. Das südwestliche Thessalien lebt von der Landwirtschaft, hauptsächlich vom Anbau von Baumwolle und Melonen. Touristisch ist die Gegend kaum erschlossen. Bekannt sind eher die weiter nördlich gelegenen Meteora-Klöster. Viele der Familien sind teilweise Selbstversorger und leben von der Landwirtschaft, sodass die Kürzung der Landwirtschafts-Subventionen und der Bauernrente sie besonders stark trifft. Mit dem Andauern der Krise kehren auch immer mehr junge Menschen in ihre Heimatdörfer zurück, weil sie in den Städten keine Anstellung mehr finden oder für ihre Arbeit keinen Lohn mehr erhalten und daher die Mieten nicht zahlen können. Diese Mischung aus sinkenden Einkommen und mehr Personen im Haushalt macht es für die Landbevölkerung zunehmend schwerer, den Alltagsbedarf zu decken.